Jesus von Nazareth

Biographie

Montag, 20. Juni 2011

Jesus von Nazareth



 Aus der Enzyklopädie: >> HISTORIC WORLD LEADERS <<

 Gale Research Incorporation
 Detroit - Washington - London 

 Aus dem Englischen
 von J. Bambulie



 Jesus von Nazareth
 (? 6 B.C. / A.D. 4-A.D. 27/37)

 Jüdischer Lehrer und Heiler. Zentrale Figur des Christentums.
 Seine Anhängerschaft sieht in Jesus den versprochenen Messias aus dem
 Alten Testament.



Seit über zweitausend Jahren feiern die Christen Jesus als den Sohn Gottes, der durch seine Wiederauferstehung aus dem Grab die Menschheit von ihren Sünden erlöste, und dessen Lehre ein ewiges Leben im Himmel verspricht.

Die Christen glauben Jesus sei in einem Stall in Bethlehem geboren als Sohn einer Jungfrau und Gottes heiligem Geist. Weiterhin glauben sie, dass er in Nazareth aufwuchs unter der Obhut seiner Mutter und ihrem Ehemann einem Schreiner mit dem Namen Joseph. Als junger Mann soll Jesus als Prediger und Heiler unterwegs gewesen sein, bis zu jenem Tag, an dem man ihn kreuzigte. Diese Todesart war zu jener Zeit eine übliche Art der Hinrichtung. Angeblich wurde er wegen Aufruhr gegenüber den jüdischen sowie römischen Autoritäten in Palästina zum Tode verurteilt. Und nicht zuletzt auch deswegen, weil er von sich selbst behauptete, ein König zu sein.
Außerdem glauben die Christen Jesus sei der vorhergesagte Messias, wie in der hebräischen Bibel angekündigt wurde. Sein Leben und sein Tod erfüllten dem zufolge die Prophezeiungen des jüdischen Volkes.

Jesus ist die wichtigste Figur in der westlichen Zivilisation. Aber Details, etwa über sein Leben sind nicht bekannt. Zu seiner Zeit standen die Römer vor ungleich schwierigeren Problemen zeitgenössischer Art als sich ernsthaft mit diesem Wanderprediger, welcher noch dazu aus einer sehr obskuren Ecke des Römischen Reiches kam zu beschäftigen

Trotzdem wird Jesus in den Schriften mehrerer klassischer Autoren dieser Epoche bereits erwähnt. Unsere Hauptquellen an Information über ihn sind die vier Evangelisten: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, welche den ersten Teil des Neuen Testamentes geschrieben haben.
Das Evangelium entstand aber nicht etwa aus dem Grunde, um historische Berichte über das Leben Jesus zu schreiben, sondern es handelt sich hierbei um eine Ansammlung theologischer Dokumente, die ausschließlich auf mündlichen Überlieferungen basieren. Dies alles wurde mehr als vierzig Jahre nach seinem Tod niedergeschrieben und ist voll von Widersprüchen. 

Die Schriften sagen weder etwas aus über seine persönliche Erscheinung, seine Manieren, seine Kleidung und kaum etwas über seinen Charakter, noch zeichnen sie etwa ein persönliches Porträt. Sie zeigen auch in reichlichem Maße Beweise für Manipulationen jeglicher Art, wie auch von Neuzusammenstellungen und Überarbeitungen späterer Schreiber.
Historiker haben im Rahmen wissenschaftlicher Studien das Neue Testament genauestens geprüft bis hin zu minutiösen Details, mit dem Ergebnis, dass der größte Teil des Materials in seiner geschichtlichen Abfolge jedoch zutrifft.

Die westliche Zivilisation hat früher oft unter dem Mangel an historischer Information über Jesus gelitten. Die Christen der Frühzeit waren sich oft uneins, über die Bedeutung seines Lebens, wie auch um die richtige Interpretation seiner oftmals nicht leicht zu verstehenden Aussagen im Evangelium.

Selbst die frühesten christlichen Schriften die wir besitzen, nämlich die Briefe von Paulus niedergeschrieben ca. 15-20 Jahre nach dem Kreuztod Jesus, zeigen, wie sehr man bemüht war, zahlreiche unterschiedliche Ansichten über sein Erbe und seine Lehre auf einen Nenner zu bringen.
Seit Paulus haben die Christen nicht damit aufgehört, die oftmals unterschiedlichsten Interpretationen zu diskutieren. Viele bedeutsame Ereignisse in der langen Geschichte Europas haben ursächlich mit dem Leben Jesus, seiner Lehre und seiner wahren Botschaft zu tun. Tausende von Menschen haben versucht eine Biographie über Jesus zu schreiben in der Hoffnung ihn dann besser verstehen zu können. 

Doch nicht mal dann, wenn es um so Grundsatzfragen ging wie, war er Pazifist oder eher das Gegenteil. Akzeptierte er seine jüdische Herkunft oder eher nicht. Und war ihm eigentlich selbst bewusst, dass er der „Messias" war, wie es in den jüdischen Prophezeiungen geschrieben stand.
Jesus hatte die ersten Christen nicht angeführt so wie es Moses tat, als er die Israeliten in das gelobte Land führte. Vielmehr lebte er das Leben eines jüdischen Reformers mit nur einer kleinen Schar von Anhängern.
Das Christentum als Religion war eine Erfindung seiner Anhängerschaft und auch vieler Menschen, die gerne als Bekehrer auftraten. 
Dies alles geschah wohlgemerkt in den Jahren nach seinem Tod. 

Wir sind uns zumindest sicher, dass Jesus als historische Figur tatsächlich existierte. Die Vehemenz mit der die Leute ihm nachfolgten, zeigt deutlich, dass er über ein großes Charisma als Lehrer, Heiler und Prediger verfügt haben muss.
Durch die Geschichtsforschung jenseits der Bibel wissen wir auch, dass er in einem Land und in einer Zeit lebte, die von großer politischer Unsicherheit geprägt war. Palästina das versprochene Land, welches Gott Moses und den Kindern Israels gegeben hatte, gemäß Exodus, (Massenauszug) war das erste Mal von Alexander dem Großen (c. 220 B.C.) überrannt worden und nun erneut durch die Römer. (63 B.C.) Dadurch wurde Palästina zur unterworfenen Provinz des Römischen Weltreiches. Diese Provinz war äußerst schwer zu regieren, da es unter den Juden immer wieder zu Aufständen kam. Die größte Rebellion (A.D. 66-73) endete mit einem Massaker unter den jüdischen Zeloten, sowie mit der Zerstörung aller religiösen Kultstätten und Tempel.

Zu der Zeit als Jesus lebte, also einige Jahrzehnte vor diesem katastrophalen Ereignis, zogen viele andere jüdische Propheten, Wunderheiler und politische Agitatoren durch Palästina. Ja man kann sagen es herrschte teilweise sogar eine regelrechte Prophetenhysterie. Einige riefen zum Widerstand gegen Rom auf, andere wiederum predigten die spätere Niederlage. Das Leben unter der römischen Fremdherrschaft sei als Strafe Gottes an zu sehen. Gleichzeitig boten sie aber auch die Erlösung an. 
Im Evangelium wird auch ein gewisser „Johann der Baptist" erwähnt, ein Zeitgenosse von Jesus, der auch über eine große Anhängerschar verfügt haben soll, jedoch von König Herodes hingerichtet wurde.

Eine andere Gruppe von jüdischen Reformern, die sogenannten Essener sind uns heute bekannt durch die vielen Schriften, die sie angefertigt haben. Es handelt sich dabei um die sogenannten „Schriftrollen vom Toten Meer", die man zwischen 1947 und 1956 in insgesamt elf Felshöhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran im Westjordanland (daher auch: Qumranschriften) entdeckte. Anders als Jesus, lebten die Essener ein sehr zurückgezogenes Leben hinter Klostermauern, um sich so der Unvollkommenheit und Schwäche des weltlichen Lebens zu entziehen. Im Vergleich mit den Essenern stand Jesus aber mehr auf der Seite der Pharisäer, ebenfalls eine Gruppierung jüdischer Reformer, die es allerdings ablehnte ihr Leben hinter Klostermauern zu verbringen. 
Doch auch mit den Pharisäern diskutierte Jesus häufig in kontroversen Glaubensfragen, hinsichtlich des Judentums, was auch aus dem Evangelium hervorgeht. 

Jesus wurde vermutlich irgendwann zwischen 6 B.C. und A.D. 4. geboren und wurde ca. dreiunddreißig Jahre alt. Er lebte in einer Zeit, die von starken religiösen sowie politischen Unruhen geprägt war. Die Apostel Matthäus und Lukas berichten im Evangelium einstimmig, die Geburt Jesus sei ein Wunder gewesen. Auch habe er in seiner Jugend ein sehr frühreifes oder altkluges Verhalten an den Tag gelegt, wohingegen Markus und Johannes nichts dergleichen berichten.

In ihrem Versuch eine Verbindung zwischen Abraham, Adam und Jesus herzustellen, zeichnen Matthäus und Lukas ein sehr widersprüchliches Bild hinsichtlich der Abstammung Jesus.
 Diese Art der Ahnenforschung ist schlichtweg irrelevant, da die Evangelisten gleichzeitig ja selbst behaupten, Jesus sei der Sohn der Jungfrau Maria sowie seines irdischen Adoptivvaters Josef. Dieses Beispiel demonstriert hervorragend, welches Interpretationsrätsel man hier den Historikern präsentiert.
Bevor wir also dieses Labyrinth betreten versuchen wir lieber uns mit charakteristischen Übereinstimmungen zwischen den Apostelberichten zu beschäftigen, um so wieder etwas mehr Vertrauen zu schaffen.

Die Apostel stimmen dahingehend überein, dass Jesus die Bedeutung eines tiefen Glaubens an Gott predigte, wie auch die Liebe zur gesamten Menschheit. 
Ohne Glaube und Nächstenliebe betonte Jesus, seien alle noch so sorgfältig befolgten Rituale, Gebete und Spenden völlig wertlos.
Viele Episoden im Evangelium berichten von heftigen Diskussionen, ja beinahe einem Krieg der Worte den Jesus mit den jüdischen Autoritäten seiner Zeit, also mit den Pharisäern, den Sadducees und auch den Tempel Priestern von Jerusalem führte.

Sie kritisierten ihn zunehmend wegen seiner unkonventionellen Art zu lehren, worauf Jesus erwiderte, dass allein die Kraft des reinen Glaubens entscheide. Weiterhin argumentierte er, dass es den Pharisäern am richtigen Glauben mangle und sie somit sehr verletzbar geworden wären in ihrer eigenen Position. Als seine Jünger gerade dabei waren am Sabbat Samen zu pflücken trotz des Verbotes jeglicher Arbeit an diesem Tag sagten die Pharisäer zu ihm: 

"Warum arbeiten deine Jünger obwohl es am Sabbat nicht erlaubt ist?"
Jesus antwortete ihnen: „Habt ihr nicht gelesen was David und sein Gefolge taten, als es ihnen schlecht ging und sie hungrig waren? Sie gingen in den Tempel des Hohen Priesters Abiathar und aßen das geheiligte Brot, welches nur für die Priester bestimmt war.“ Weiterhin erklärte er, dass der Sabbat für die Menschen gemacht wurde und nicht die Menschen für den Sabbat.

Diese Passage ist eine von vielen überlieferten Aussagen Jesus, die uns verschiedene Dinge zeigt. Jesus war mit der biblischen Geschichte vertraut, wusste wie man mit historischen Analogien argumentiert und konnte wahrscheinlich auch Lesen und Schreiben. Sie zeigt außerdem seine Bereitschaft sich selbst mit König David zu vergleichen, einem Führer, der sich auch hin und wieder nicht an konventionelle Regeln gehalten hatte. 
Jesus war zwar bereit sich an die ethischen und sittlichen Gebote des traditionellen Judentums zu orientieren forderte aber gleichzeitig zum Verzicht auf, allzu prunkvolle Rituale abzuhalten. Die Haltung Jesus, der jüdischen Tradition gegenüber ist nicht immer leicht zu bewerten und zum Teil auch sehr widersprüchlich. Manchmal erklärte er, er sei gekommen um das Gebot, das Gesetz oder auch die Prophezeiung zu erfüllen. An anderer Stelle aber scheint er sich überhaupt nicht mehr daran halten zu wollen. 

Zu der Zeit als Jesus lebte war das Judentum von einer sehr starken prophetischen Tradition geprägt. Der in den heiligen Schriften vorhergesagte Messias wurde manchmal auch in einem kleinen Bildchen dargestellt und zwar als Reinkarnation von König David. Aber die Prophezeiung von Isaiah hingegen malte ein anderes Bild des Messias. Ein Typ von Messias zu dem sich Jesus anscheinend mehr hingezogen fühlte und vielleicht auch versuchte, diese Prophezeiung mit dem Beispiel seines eigenen Lebens zu erfüllen.

Der Historiker Paul Johnson verglich Jesus mit dem Propheten, vorhergesagt in Isaih 53:

Es war seine Mission zu predigen, erfüllt mit dem Geist der Demut vor Gott, welcher der damaligen Ansicht nach vielleicht extremes Leiden und Hingabe verlangte.
Die Person von der Isaiah schrieb musste die „zärtliche Pflanze" sein, verachtet und zurückgewiesen von den Menschen. Ein Mann der Sorgen, welcher bereit sein würde für die Niederträchtigkeit seiner Mitmenschen zu leiden. Dieser leidende Diener Gottes sollte bereit sein für seinen Glauben ins Gefängnis zu gehen, vor Gericht zu treten, um sich am Ende dann  freiwillig wie ein Lamm zur Schlachtbank führen zu lassen.
Dieser Typus von Messias war kein Anführer des Volkes. Kein Demokrat oder gar ein Guerillakämpfer. Vielmehr war er Theologe und geheiligtes Opfer. Ein Lehrer, der nur durch seine Worte und Taten auf sich aufmerksam machen sollte, wie auch durch sein Leben und seinen Tod.
Die Evangelisten selbst zitieren oftmals Isaiah sowie andere Hebräische Propheten. Manchmal erwähnen sie auch Jesus selbst hätte vor seiner Zuhörerschaft gesagt, dass er gekommen sei, um diese Prophezeiungen zu erfüllen.


Jesus predigte in Gleichnissen

 Alle Apostel berichten Jesus predigte von der Liebe Gottes und das allein schon die Form der menschlichen Existenz ein Beweis für diese Liebe sei.
 In seinen Predigten benutzte er oft die Form von Gleichnissen um anhand von praktischen Beispielen des täglichen Lebens besser verstanden zu werden. Auf diese Art und Weise gelang es ihm auch die oftmals sehr komplizierten religiösen Sachverhalte den Menschen nahe zu bringen.

In Kapitel zehn des Lukas Evangeliums in dem Jesus sagt, man solle seinen Nächsten lieben, wird er von einem Rechtsgelehrten gefragt:
„Wer ist denn nun mein Nächster?" 
Jesus antwortet ihm mit dem Gleichnis des Samariters:

„Ein Mann der auf dem gefährlichem Weg von Jerusalem nach Jericho unterwegs war wurde überfallen, geschlagen, ausgeraubt und schwerverletzt am Straßenrand liegend zurückgelassen. Zwei seiner jüdischen Glaubensbrüder, die kurz darauf des Weges kamen, hielten nicht an. Sie wechselten lieber die Straßenseite, da sie selbst Angst hatten Opfer zu werden. Schließlich kam ein Dritter Mann des Weges ein Samariter, der sich sofort um den Schwerverletzten kümmerte. Er brachte ihn sogar in ein nahegelegenes Haus und ließ auch noch Geld für ihn zurück, damit sich die fremden Leute um seine Pflege und Wiedergenesung kümmerten."

Dazu muss man wissen, dass die Samariter bei den Juden von Galiläa und Judäa nicht gerade sehr beliebt waren. Unter anderem auch wegen ihrer andersartigen religiösen Praktiken. Damit erhöhte Jesus also noch die Dramatik dieser Geschichte.
Jesus fragte nun den Rechtsgelehrten: „Welcher dieser drei Männer hat durch seine selbstlose Hilfe gezeigt, das er Gottes Liebe in sich trägt?"
Dem Rechtsgelehrten blieb nun nichts anderes übrig, als zu bestätigen, dass es der Samariter war. Darauf sprach Jesus zu ihm: „Gehe hin und tue das gleiche!"
Die Bedeutung dieses Gleichnisses scheint zu sein, dass man alle Menschen und nicht nur seine Glaubensbrüder lieben soll oder anders gesagt, dass jeder Mensch der Nächste ist. Dieser universelle Aspekt in der Botschaft Jesus war zum Teil mit die Ursache, für ihre rasante Verbreitung.
Ein anders Gleichnis ist weit schwieriger zu verstehen, so zum Beispiel jenes, welches über die Arbeiter im Weinberg berichtet. 

Das Himmelreich ist vergleichbar mit einem Landbesitzer, der im ersten Tageslicht aufbricht, um für seinen Weinberg Arbeiter zu holen.
Er bezahlt ihnen für einen Tag Arbeit im Weinberg einen Denar. Doch in bestimmten Abständen, über den ganzen Tag verteilt, geht er immer wieder zum Marktplatz zurück und holt wieder neue Arbeiter. 
Obwohl diese Arbeiter später anfangen zahlt er ihnen den gleichen Lohn, wie denen, die schon den ganzen Tag in der Gluthitze schufteten. 
Doch dem nicht genug. Er bezahlt sogar die zuerst aus, die zuletzt mit der Arbeit begonnen hatten. Dadurch kam natürlich bei denjenigen Unmut auf, die bereits seit Tagesbeginn arbeiteten und sich nun natürlich über eine ungerechte Behandlung beschwerten. 

Der Landbesitzer jedoch erwiderte: „Habe ich etwa nicht das Recht mit meinem Eigentum zu tun was ich will? Warum seid ihr neidisch wenn ich großzügig bin?" 
„So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.“
(Matth. 20,1ff) 
Dieses Gleichnis trug natürlich zu großer Verwirrung unter den Christen bei. Im besten Fall zeigt dieses Gleichnis, dass Gott extravagant großherzig ist ohne dabei zu irgendjemand ungerecht zu sein. 
Im schlechtesten Fall kann man es interpretieren, als himmlische Unterstützung für zügellosen Raubtierkapitalismus. Eine andere Möglichkeit wäre und die scheint wahrscheinlicher zu sein, Jesus war für eine einheitliche Konfiszierung von Vermögen, da er ja in (Matth.19,24) selbst erklärt: „Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“

Die häufigen Mahnungen Jesus gegen Wohlstand und Reichtum machen ein wörtliches Ausleben seiner Thesen in Bezug auf die Wirtschaft unmöglich. Nur eine tendenziöse Interpretation des Evangeliums macht aus Jesus einen Anwalt des Kapitalismus, Sozialismus oder irgendeines anderen politischen Systems.
Sehr häufig sprach er auch zu seinen Anhängern diese sollten sich keine Sorgen machen, woher sie etwas zu essen bekämen oder gar Kleidung.
"Genügend zu haben für einen Tag ist vollkommen ausreichend.“
Und die Seligpreisungen: „Gesegnet seien die Armen, die Leidenden und jene welche nach Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit dürsten“, spiegeln ein Bild von einem Ideal, welches in der Realität so niemals Bestand haben kann. 

Andere Episoden aus dem Leben Jesus zeigen, dass er anscheinend kein Familienmensch war. Vielleicht auch deswegen weil sein Vater im Himmel sich auch nicht gerade all zu sehr um seine irdischen Familiebande gekümmert hatte. Bei einer anderen Gelegenheit bittet einer seiner Anhänger Jesus um Erlaubnis vorher noch seinen toten Vater bestatten zu dürfen, um danach Jesus folgen zu können. Dieser verweigert ihm die Erlaubnis. Jesus sprach zu ihm: 
„Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh und verkünde das Reich Gottes." Lukas 9:59-62

Als er eines Tages mit seiner Mutter und seinen Geschwistern (oder Cousinen) zusammentraf schien er sie völlig zu ignorieren. Stattdessen sprach er: „Wo ist meine Mutter? Wo sind meine Brüder?"
Anschließend deutete er auf seine Jünger, welche mit ihm gekommen waren und sprach:
„Da ist meine Mutter! Da sind meine Brüder! Denn jeder der nach dem Willen meines Vater im Himmel lebt ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter." (Math.12). Obwohl er in vielen Passagen des Evangeliums als Prediger dargestellt wird, der besonders dem Frieden das Wort redete, erklärte er in (Math.11): „Denkt nicht ich bin gekommen um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen Frieden zu senden, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen um den Sohn in Widerstreit zu seinem Vater zu bringen, die Tochter gegen ihre Mutter und die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter. Die Gegner eines Mannes sollen sich in seinem eigenen Haushalt aufhalten." 

Aufgrund dieser verwirrenden Aussagen im Evangelium war es den Schreibern möglich, Jesus sowohl als Kämpfer, wie auch als Gegner aller sozialen Konventionen darzustellen. 
An anderer Stelle zeigt er beinah einen gewissen Hang zur Gereiztheit. Matthäus schreibt: Jesus erblickte in der Ferne einen Feigenbaum. Da er anscheinend hungrig war begab er sich zu dem Baum. Dort angekommen musste er feststellen, dass der Baum nur Blätter und keine Früchte trug. Auf der Stelle verfluchte er den Feigenbaum und sprach:
„Du wirst nie wieder Früchte tragen können", und sofort verwelkte der Feigenbaum (Math.21).
Seine Sprache und sein Auftreten wirkten oft sehr hart. Sicherlich konnte er sehr provozierend der Obrigkeit gegenüber sein und oftmals überhäufte er sie mit seiner flammenden Rhetorik. 

Jesus wählte 12 Apostel

Die Evangelisten sind sich einig, dass Jesus nicht gerade über eine sehr große Anhängerschaft verfügte, dennoch aber über einen inneren Zirkel von zwölf Aposteln. Diese beauftragte er mit der schwierigen Mission seine Botschaft zu verbreiten. Zuerst in Palästina und später dann in der ganzen Welt. Er lehrte ihnen Gott zu preisen, gab ihnen die Kraft zu heilen und versuchte mit besonderem Engagement ihnen seine Botschaft zu vermitteln.
 Aus vielen Geschichten des Evangeliums wird auch klar, dass die Apostel nicht gerade die zuverlässigsten Zeitgenossen waren.
Oftmals verpassten sie einfach Verabredungen mit Jesus und häufig stritten sie miteinander, wer von ihnen den Vorrang vor allen anderen habe. Oftmals schliefen die Jünger Jesus auch, meistens gerade dann, wenn er sie dringend benötigte. 

Jesus selbst war eine äußerst paradoxe messianische Figur. Er kam aus einer unbedeutenden Familie und anstatt als militärischer Führer gegen die Römer anzutreten, predigte er von Liebe. Auch seine Apostel waren äußerst einfache Menschen. Fischer, Skeptiker und im Falle von Zacharias sogar ein allgemein verhasster Steuereintreiber, der in den Diensten der Römer stand. Einer seiner Apostel Judas Ischariot verriet Jesus durch einen Kuss an die römischen Schergen. 

Der Apostel Simon Peter (Petrus) leugnete Jesus jemals gesehen oder ihn auch nur irgendwie gekannt zu haben. Er hatte natürlich große Angst davor selbst eingesperrt oder gar hingerichtet zu werden. Die Evangelien deuten auch an, dass Jesus die Schwäche und Unzulänglichkeiten seiner Jünger natürlich bewusst war und er diese auch vorhergesehen hatte. Ständig versuchte er deshalb diese Schwächen zu beseitigen, indem er an ihren Glauben appellierte. Doch trotz all ihrer „Defizite“ waren es diese Apostel, die Jesus als Gottes Sohn, als den gesandten Messias akzeptierten und nach seinem Tod sein Wort sowie seine Lehre weiter verbreiteten. 

Laut den Evangelisten hat Jesus tatsächlich Wunder vollbracht. Im vierten Evangelium wird berichtet, er habe bei einer Hochzeitsfeier in Kanaan Wasser in Wein verwandelt. Dies sei sein erstes Wunder gewesen. Später zeigte er noch mehr von seiner Fähigkeit Übernatürliches zu vollbringen. So konnte er zum Beispiel auf dem Wasser spazieren gehen, Stürme beruhigen oder auch leere Fischernetze mit frischem Fisch füllen.

Die Wunder, welche allen Evangelien berichten werden immer faszinierender je mehr die Erzählungen voranschreiten.
So heilte er die Lahmen, die Blinden sowie die Leprakranken. Außerdem schaffte er es auch noch die hungrigen Mägen von cirka 5000 Menschen zu füllen und das nur mit fünf Leib Brot und zwei Fischen. (Bergpredigt)

Als Nächstes ließ er sogar die Toten wiederauferstehen. Zuerst nur von den Betten, wo sie jeweils der Tradition gemäß ein paar Tage lang aufgebahrt wurden. Schließlich erweckt er aber auch noch jemand zum Leben (Lazarus), der bereits seit vier Tagen tot war und auch schon in einem der damals üblichen Höhlengräber bestattet war. 
In der gesamten Historie der Christenheit sind diese Wundergeschichten, wie auch noch vieles andere heftig umstritten. Das geht sogar soweit, dass frühe Christen die übernatürlichen Kräfte von Jesus bezeugen, wohingegen andere wieder bestreiten, dass sich jemals solche Ereignisse zugetragen hätten.

Anthologien über das Leben Jesus jenseits der Evangelien, wie zum Beispiel das - Evangelium des Thomas Didymus - betonen mit Nachdruck diese Wundertätigkeit. Doch die frühe christliche Kirche entschied sich schließlich dafür diesem Wunderkult nicht zu sehr zu huldigen.
Innerhalb der Kirche wurden nur die vier Evangelien anerkannt, in denen auch erwähnt wird, dass Jesus sich manchmal sogar geweigert haben soll Wunder zu vollbringen. 
Die Berichte über diese Wundertätigkeit implizieren sicherlich nicht, dass Jesus auch in der Lage war all die Schwierigkeiten des täglichen Lebens damit zu bewältigen. Aber in der Tat erhöhen sie noch die Dramaturgie der Ereignisse, die mit seinem frühen Tod endeten. Die Apostel argumentieren, dass Jesus sehr wohl in der Lage gewesen wäre sich sein schreckliches Ende durch ein Wunder zu entziehen. Die Evangelien berichten dazu, er sei bewusst Schritt für Schritt seiner Verurteilung und damit seinem Tod entgegen gegangen.

Ihrer jüdischen Tradition gemäß reisten alle Juden des Landes dreimal im Jahr nach Jerusalem um das Pessachfest das Pfingstfest und das Laubhüttenfest zu feiern. Auch Jesus war eingetroffen um am jährlichen „Fest der Tabernakel" (Laubhüttenfest) teilzunehmen.

Laut den Evangelisten wurde er von einer freudigen Menschenenge begrüßt. Es entstand eine spontane Prozession. Jesus ritt auf einem Esel in die Stadt, vorbei an der mit Palmwedeln jubelnden Menge. Spontan hielt er eine Rede. Dann ging Jesus in den Tempel, jagte alle Händler und Käufer hinaus, stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und rief: „Ihr wisst doch, was Gott in der Heiligen Schrift sagt: „Mein Haus soll ein Ort des Gebets sein, ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!" (Matth. 21,12-17)

Der Einfluss den Jesus durch seine Worte und seine Taten auf die Menschen ausübte war gewaltig und hatte natürlich eine bedrohliche Wirkung auf die Hohen Priester des heiligen Tempels. Dadurch hatte er sich die Priesterschaft zu seinen erbitterten Feinden gemacht.

Man muss wissen, dass sich zu Zeiten des Pessachfestes die Bevölkerung von Jerusalem aufgrund der vielen Besucher regelmäßig vervierfachte. Tausende Pilger strömten in die Stadt um ihre religiösen Rituale ausführen zu können. Dadurch entstand teilweise eine sehr emotionsgeladene und aufgeheizte Stimmung. Ein Prediger hatte somit eine große Verantwortung der aufgebrachten Menge gegenüber. Mit seinem Auftreten im Tempel war Jesus aber zum Sicherheitsrisiko für die Hohen Priester geworden, da er mit uralten Bräuchen derart radikal umgegangen war. Die hohen Priester waren deshalb sehr erzürnt.


Kreuzigung und Wiederauferstehung

Die letzten Tage im Leben Jesus werden von den Aposteln sehr sorgfältig und detailgetreu geschildert, zugleich aber auch aus einem sehr religiösen Blickwinkel.
Beim sogenannten letzten Abendmahl teilte Jesus allen anwesenden Jüngern mit, wie sie ihm nach seinem Tode Gedenken sollten. Weiterhin berichten sie, er habe in Gethsemane um Tapferkeit und seelische Kraft gebetet. Einer seiner Jünger Judas Ischariot verriet ihn schließlich an die römischen Soldaten, indem er Jesus küsste. Anschließend wurde er von beiden Obrigkeiten sowohl von den jüdischen, als auch von den römischen Autoritäten angeklagt. Auch deshalb, weil er von sich selbst behauptet hatte, ein Gott zu sein. 
Dies war in den Augen der Juden Blasphemie und bei den Römern galt so ein Verhalten natürlich als aufrührerisch und deshalb gefährlich.
Die Apostel berichten auch Jesus habe keinerlei Anstalten unternommen sich gegen die Anklage in irgendeiner Art und Weise zu verteidigen, obwohl er dazu durchaus mehrmals Gelegenheit gehabt hätte.

Pontius Pilatus römischer Statthalter von Judäa, welcher, wie aus anderen historischen Quellen eindeutig hervorgeht, für seine unbarmherzige Art und Weise, wie er mit den Feinden Roms umzugehen pflegte, bekannt war, zeigte im Falle Jesus laut Evangelium eine eher gleichgültige Haltung gegenüber den vorgebrachten Anschuldigungen.

Er war nicht überzeugt davon, ob denn nun Jesus wirklich gegen geltendes Römisches Recht verstoßen habe, trotzdem war er schließlich bereit den jüdischen Autoritäten nachzugeben, da diese vehement seinen Tod einforderten. 
So befahl er Jesus draußen vor der Stadtmauer auf einem Hügel genannt Golgatha (Schädelstätte) zu kreuzigen. 
Die Hinrichtung durch das Kreuz war eine besonders unschöne und grausame Art der Exekution. Die Apostel berichten man habe Jesus zwischen zwei ganz gewöhnlichen Dieben gekreuzigt. Dies war zusätzlich eine besondere Art der Erniedrigung. 
Dass aber gerade ein gekreuzigter „Aufwiegler“ oder auch nur Unruhestifter der versprochene Erlöser der Welt sein soll, ist ein anderes überraschendes Paradoxon, welches das Evangelium hier präsentiert.

Historisch war das Leben Jesus mit der Kreuzigung definitiv beendet.
Doch in den Augen der Christen kommt die Wirkung, die er auf die Welt hatte weniger durch sein Leben und sein Sterben zustande, sondern durch seine Auferstehung drei Tage später aus dem Höhlengrab.
Dieses Ereignis feiern die Christen alljährlich und nennen dieses Fest Ostern. Das Evangelium schildert viele Szenen in denen der wieder auferstandene Jesus seinen ungläubig staunenden Jüngern erscheint und ihnen versichert, er sei kein Geist. Das Evangelium erzählt Jesus habe mit seinen Jüngern zusammen gegessen, mit ihnen gesprochen und er hätte sie auch berührt und ihnen seine Wunden gezeigt, sodass sie ihm schließlich glaubten. Des Weiteren beauftragte er seine Jünger sein Wort in der ganzen Welt zu verbreiten und entschwebte schließlich langsam an Höhe gewinnend Richtung Himmel.

Das Evangelium endet mit Beschreibungen über die Entwicklung der ersten christlichen Gemeinden in den unmittelbar darauf folgenden Jahren, im Nahen Osten.
Durch die Briefe von Paulus, die er an die ersten christlichen Gruppierungen in Ephesus, Corinth und Rom geschrieben hatte, erfahren wir von ihren Schwierigkeiten und dem tiefen gesellschaftlichem sozialen Status, den die ersten Christen innehatten. Die Apostel Paulus und Petrus gelten aller Wahrscheinlichkeit nach als die eigentlichen Gründer des Christentums.
Über den geschichtlichen Jesus, wie auch über Christus den Sohn Gottes, welcher die Menschheit erlösen soll bleibt vieles unbekannt und dies wird wohl auch in Zukunft so bleiben.


 Variationen des Namens:

„Jesus", ist die lateinische Version des hebräischen „Joshua."
 Wahrscheinlich sprach er Aramäisch, die am häufigsten verbreitete Sprache im damaligen Römischen Palästina. Obwohl die Berichte im Neuen Testament über das Leben Jesus zuerst in griechischer Sprache verfasst wurden.




 Die knappe und rührige Darstellung von der Persönlichkeit
 Jesus ist einfach falsch und zwar aufgrund einer gewissermaßen
 selbstauferlegten Ehrerbietung der „Figur Jesus" gegenüber.
 Jesus war ein mittelloser "Lehrer", umherziehend in dem heißen
 und staubigen Lande Judäa und er lebte hauptsächlich von Almosen
 und Spenden. Dennoch wird er immer als sauberer, frisch gekämmter
 in makelloser Kleidung auftretender, aufrechter Mensch beschrieben,
 den ein Hauch des Geheimnisvollen umgibt, so als hätte er durch die Luft
 fliegen können.

 H.G. WELLS


 Quellen:

 Johnson, Paul. A History of the Jesus, Harper, 1987.

 Old and New Testament (King James Version and New Jerusalem Bible).

 Pelikan, Jaroslav. Jesus Through the Centuries. Yale University Press,1985.

 Perkins, Pheme. Reading the New Testament: An Introdution Paulist, Press, 1978.

Moses

Aus dem Buch: HISTORIC WORLD LEADERS

Gale Research Incorporation
Detroit - Washington - London

Aus dem Englischen
von J.Bambulie


Moses
(1525 - 1405 B.C.)

In der Geschichte der Religionen gilt er als Prophet der Juden, Christen sowie der Muslime.
Moses führte die Israeliten aus der Versklavung durch die Ägypter.
Er begleitete sie bei ihren Wanderungen durch die Wüste und gab dem jüdischen Volk seine Gesetze, seine Liturgie und seine nationale Identität.

Zu der Zeit, als Joseph noch lebte (Stammvater der Israeliten), wanderten laut biblischen Berichten die Juden nach Ägypten ein. Dort lebten sie unter ägyptischer Herrschaft und wurden immer zahlreicher.
Als aber ein neuer König an die Macht kam, der Joseph nicht kannte (Exod. 1:89), und der zudem einen Aufstand der Juden befürchtete, ordnete dieser an, dass alle Juden zu versklaven seien, um sie für Bauarbeiten und andere Tätigkeiten einsetzen zu können.
Um den Bevölkerungszuwachs zu limitieren, ordnete er ebenfalls an, dass die Hebammen die männlichen Babys zu töten hatten. Des weiteren befahl er den Juden ihre toten Babys in den Nil zu werfen. Während dieser Zeit der Unterdrückung gebar die Jüdin - Jochebed - vom Stamme der Levi einen Sohn, welchen sie so lange versteckte wie es nur möglich war. Schließlich nach drei Monaten konnte sie ihr Baby nicht mehr länger geheim halten.

So fertigte sie einen Korb aus Schilfrohr an, den sie zusätzlich mit Pech bestrich um ihn wasserdicht zu machen, legte ihren Sohn hinein und übergab den Korb mitsamt ihrem Sohn dem Nil. Myriam, die ältere Schwester des Babys, die alles aus einiger Entfernung beobachtet hatte, verfolgte die Szene weiter und sah schließlich, wie die Tochter des Pharaos, die gerade im Nil badete, den Schilfkorb mit dem Baby fand.

Sie zeigte Mitleid für das Baby und Myriam die dem Korb am Flussuferrand nachgelaufen war, kam hinzu und schlug der Tochter des Pharao vor, eine jüdische Frau zu suchen, die sich des Babys annahm. Die Tochter des Pharaos stimmte zu und Myriam holte ihre Mutter. So kam es, dass Moses am Hofe des Pharaos aufwuchs und seine Mutter für ihre Ammendienste auch noch bezahlt wurde. Aus den biblischen Berichten geht zwar nicht eindeutig hervor wie der Name des Pharao lautete, aber es gibt zwei verschiedene Ansichten hinsichtlich seiner Identität. Demnach kommen nur Thutmose III oder Amenhotep II in Frage.

Als Pflegesohn der Tochter des Pharao erhielt Moses natürlich auch eine umfassende Bildung. Er erhielt Unterricht in Politik, Religion sowie auch eine militärische Ausbildung.
Als Mitglied einer besonders privilegierten Schicht innerhalb der ägyptischen Kultur, war für ihn Wohlstand sowie Macht und Respekt etwas Selbstverständliches. Trotzdem fühlte er sich in zunehmenden Maße verbunden mit dem unterdrückten jüdischen Volk.

Als er eines Tages beobachtete wie ein Ägypter einen jüdischen Sklaven zu Tode prügelte, nahm er Vergeltung und schlug den Ägypter in einem unbeobachteten Moment ebenfalls nieder. (Exod. 1:12) Die Juden sahen in Moses nun einen Fürsprecher und achteten ihn.
Eines Tages aber versuchte er einen Streit zwischen zwei Juden zu schlichten.
Einer der beiden fragte ihn daraufhin: "Wer hat dich zum Richter über uns gemacht? Willst du mich etwa auch töten, so wie du den Ägypter umgebracht hast ". Moses erschrak, denn nun war ihm klar geworden, dass seine Tat bekannt geworden war. Und in der Tat, der Pharao hatte davon erfahren und daraufhin seinen Tod angeordnet.
Moses jedoch gelang es rechtzeitig zu fliehen, bevor die Schergen des Pharaos ihn festnehmen konnten. Der heldenhafte Versuch seine Leute zu befreien war also misslungen.
Er hatte die Lage und die Reaktionen der Juden nicht richtig eingeschätzt.

Er floh nach Midian eine trostlose Wüstengegend, ein Gebiet, das sich vom Sinai bis zum Golf von Aqaba erstreckt. Als er sich bei einem Ziehbrunnen niederließ, kamen plötzlich sieben Töchter eines in dieser Gegend ansässigen Priesters um ihre Schafherde zu tränken.
Andere Schäfer versuchten jedoch die Töchter zu vertreiben, worauf Moses den Anführer in seine Schranken wies, sodass die Schafherde der Töchter doch mit Wasser versorgt werden konnte. Moses blieb bei dieser Familie und heirate schließlich Zipporah, eine der sieben Töchter.

Gott spricht zu Moses

Viele Jahre später als Moses gerade mit der Herde seines Schwiegervaters unterwegs war, sah er plötzlich einen brennenden Busch. Seltsam war nur, dass der Strauch durch die Flammen nicht zerstört wurde. Als er näher heranging vernahm er die Stimme Gottes, die durch die Flammen hindurch zu ihm sprach.
Gott erklärte ihm, er wüsste Bescheid um das bedauernswerte Schicksal des jüdischen Volkes und fügte hinzu, dass er ihn ausersehen habe, die Juden aus der Sklavenschaft zu befreien. Moses entschuldigte sich nun fünfmal bei Gott, weil er es mittlerweile aufgegeben hatte das Volk der Hebräer befreien zu wollen. Diese Aufgabe erschien ihm einfach zu gewaltig.

Moses erklärte weiter, dass er dieser Aufgabe nicht gewachsen sei, worauf Gott ihm antwortete, er würde ihm dabei helfen. Als Moses sagte er wüsste nicht einmal den Namen des Gottes, der ihn mit dieser schweren Aufgabe betraute, antwortete Gott, sein Name sei Jawhe und das bedeutet "Ich bin wer ich bin". Schließlich aber protestierte Moses und meinte, niemand würde ihm glauben, dass er diesen Auftrag tatsächlich von Gott erhalten habe.
Daraufhin verwandelte Jawhe den Wanderstab von Moses in eine Schlange und wieder zurück in einen Wanderstab. Moses war sprachlos über dieses Wunder und ergriffen von der Macht Gottes. Noch einmal zweifelte Moses an seiner Fähigkeit sein Volk befreien zu können, da er nicht besonders redegewandt sei. Gott aber antwortete ihm, er würde bei ihm sein und ihm helfen zu kommunizieren. Zum Schluss fragte Moses noch einmal, ob Gott den nicht jemand anderem diese Aufgabe geben könnte, worauf Gott antwortete, sein Bruder Aaron würde ihm dabei helfen. So kam es also, dass Moses vierzig Jahre später, nachdem er aus Ägypten geflohen war, zurückkehrte um Gottes Auftrag zu erfüllen.

Daraufhin trafen sich Aaron und Moses mit den Führern von Israel und alsbald gelang es ihnen sie davon zu überzeugen, dass Gott selbst sie gesandt habe, um das jüdische Volk aus der Versklavung zu befreien.
Als nächstes baten sie den Pharao dem jüdischen Volk einen Feiertag zu gewähren, dieser lehnte den Vorschlag jedoch rundherum ab, und verhöhnte die Bittsteller auch noch. Daraufhin begann der Machtkampf. Durch sehr strenge Maßnahmen gerieten die Juden nun immer mehr unter Druck, sodass Moses schließlich zu Gott flehte:
"Oh Gott, warum hast Du soviel Leid über dieses Volk gebracht? Warum hast Du mich mit dieser Aufgabe beauftragt"? Gott aber übergab Moses die Botschaft für den Pharao: "Lass meine Leute frei!“
Um vor dem Pharao seine göttliche Autorität unter Beweis zu stellen, vollbrachte Moses ein Wunder, was den Pharao aber nicht sonderlich beeindruckte.

Als nächstes schickte Moses nun die zehn Plagen über das Land, die große Verwüstungen anrichteten. Damit wollte Moses nun die ägyptischen Götter, wie auch den Pharao herausfordern. Der Nil verfärbte sich plötzlich blutrot. Frösche vermehrten sich millionenfach, ebenso Fliegen und Stechmücken. Die Beulenpest brach aus und gewaltige Unwetter vernichteten die gesamte Ernte. Dunkelheit überkam das gesamte Land und schließlich holte der Tod die jeweils erstgeborenen Söhne der Ägypter. Daraufhin gab der Pharao schließlich nach und ließ die Juden ziehen.
Nun erfolgte der Auszug der Juden aus Ägypten ( Exodus N.11:4 ) Es handelte sich dabei um ca. 2 Millionen Menschen. Gott zeigte sich in Form einer riesigen Wolkensäule am Himmel und begleitete die Juden auf ihrer Wanderung. Schließlich erreichten sie das rote Meer. In der Zwischenzeit hatte sich der Pharao jedoch wieder anders entschieden und sandte Soldaten mit Streitwägen in die Region, um die Juden wieder gefangen zu nehmen, oder auch zu töten.

Als die große Menschenmenge die Soldaten am Horizont bemerkte, kam natürlich Panik auf. Moses jedoch beruhigte das ängstliche Volk indem er sagte, dass Gott sie auch ein zweites Mal retten werde. Auf Geheiß Gottes erhob Moses nun seinen Wanderstab. So gleich setzte ein starker Ostwind ein und teilte das Rote Meer in zwei Teile, sodass Moses mit dem jüdischen Volk trockenen Fußes das andere Ufer erreichen konnte.

Als die Soldaten in ihren Streitwägen folgen wollten, schloss sich das Meer wieder und alle ertranken. Dies sahen die Ägypter schließlich als Beweis dafür an, dass Gott tatsächlich auf der Seite der Juden war. Moses und seine Leute stimmten daraufhin ein Triumphlied an:
"Wer ist wie Du unter all den Göttern? Der Herr soll uns führen für immer und ewig!"
( Exod. 15:11,18 ).
Nun waren sie frei, aber es erwarteten sie große Schwierigkeiten und zahlreiche Entbehrungen in dem fremden unwirtlichen Land. Als sie eine Gegend mit dem Namen Marah erreichten, in der sie Wasser vermutet hatten, fanden sie aber nur bitteres, nicht genießbares Wasser. "Was sollen wir trinken?" (Exod. 15:24) fragten sie nun Moses.
Gott stand Moses bei. Er zeigte ihm einen kleinen Baum und Moses warf diesen Baum in das dreckige Wasser, worauf es sofort sehr klar und sauber wurde. Aber die Klagen hörten nicht auf. "Hast Du uns in diese Wildnis gebracht, damit wir am Ende alle verhungern?" ( Exod. 16:3 ). Daraufhin versorgte Gott die Hebräer erneut mit Nahrung in Hülle und Fülle.

Später allerdings, als sie weiter durch die Wüste zogen, hatten sie erneut kein Wasser. Wütend wandten sie sich wieder an Moses und klagten: "Warum hast du uns aus Ägypten weggeführt? Nur damit wir und unsere Kinder hier in der Fremde verdursten?" (Exod.16.3). Dieses mal fürchtete Moses sogar das sie ihn töten würden, so erbost waren sie. Aber Gott schritt erneut ein und Moses konnte das Volk wieder mit Wasser versorgen.

Als sie von einem Nomadenstamm (Amalekties) angegriffen wurden übergab Moses den Oberbefehl an Joshua, während er selbst auf einen nahen Berg stieg. Oben angekommen beobachtete er das Schlachtfeld und betete die ganze Zeit, bis die Nomaden schließlich besiegt waren. An dieser Stelle errichtete Moses dann zum Gedenken einen Altar und nannte diesen "Der Herr ist mein Banner".
Wenn er nicht gerade mit anderen Tätigkeiten beschäftigt war, übte er auch das Amt eines Richters aus. Auf Anraten seines Schwiegervaters aber, der befürchtete das Richteramt wäre auf Dauer für ihn zu anstrengend, ernannte Moses mehrere Mitglieder des Stammes zu Richtern, sodass er nun die meisten Routinefälle delegieren konnte. (Exodus 18:24).


Moses erhält die zehn Gebote

Während des dritten Monats nach dem Auszug aus Ägypten, erschien Gott erneut Moses. Diesmal auf dem Berg Sinai. Dieses Ereignis veränderte das Volk der Hebräer und später auch die Moralethik der gesamten westlichen Welt.

Moses bestieg den Berg und Gott erschien in einer Wolke aus Donner und Blitz.
Gott übergab Moses die zehn Gebote. Ein Moralkodex der religiöse und menschliche Pflichten beinhaltet. Darüber hinaus haben diese Gebote mit einer inneren Haltung, sowie nach außen gerichteten Handlungen zu tun. Die zehn Gebote verbieten das Anbeten von anderen Göttern oder sonstigen Idolen, sowie Mord, Ehebruch, Stehlen, falsches Zeugnis ablegen und Habsucht. Sehr wichtig sind auch noch die Einhaltung des Sabbaths, sowie die Eltern zu ehren. Außerdem erhielt Moses auch noch Gesetze für ziviles und religiöses Leben.
Moses blieb vierzig Tage auf dem Berg und kam schließlich herunter mit zwei steinernen Tafeln, die die zehn Gebote enthielten - geschrieben mit dem Finger Gottes. (Exod. 31:18).
Das Volk der Hebräer hatte nicht erwartet, das der Weg ins gelobte Land so lang und beschwerlich sein würde. Deshalb wandten sie sich an Aaron mit der Bitte:
"Komm mach uns einen neuen Gott, der vor uns hergeht, denn wir verstehen Moses nicht mehr, da er sich so verändert hat".
(Exod 32:1) Aaron baute daraufhin ein goldenes Kalb und zeigte es dem jüdischen Volk mit den Worten: "Das ist euer Gott, der euch aus Ägypten geführt hat.“ (Exod. 32:4).
Am nächsten Tag feierten alle ein Fest, bei dem es wahrscheinlich auch zu sexuellen Ausschweifungen in Verbindung mit übermäßigem Alkoholgenuss kam.

Gott war darüber sehr verärgert und sprach zu Moses, der sich immer noch auf dem Berg befand, dass er sie alle vernichten werde. Doch Moses gelang es Gott zu besänftigen indem er alle Schuld auf sich nahm, da er ja das Volk aus Ägypten befreit hatte.
Daraufhin setzte Gott sein Vorhaben nicht in die Tat um. Selbst Jahrhunderte später wurde in den Prophezeiungen des Jeremiah (Jer.15:1) über Moses berichtet, dass er wirklich in der Lage war, mit Gott zu verhandeln.

Als Moses schließlich wieder vom Berg herabstieg, war er sehr wütend, da die Leute den Vertrag gebrochen hatten, dem sie erst kürzlich beim Auszug aus Ägypten zugestimmt hatten. Dann zerstörte er das goldene Kalb und unter Mithilfe von Angehörigen des Stammes der Levi, bestrafte er dann die Schuldigen. Danach bat er Gott erneut um Vergebung und fügte hinzu, für denn Fall, dass er nicht bereit sei ihm zu vergeben, sollte Gott ihn töten.
Die Vertrautheit mit der Moses mit Gott kommunizierte sollte die ganzen schwierigen Jahre andauern. Es wird berichtet, dass Gott von Angesicht zu Angesicht mit Moses sprach, vergleichbar etwa mit der Art und Weise, wie ein Mann zu seinem Freund spricht. (Exod. 33:11).

Nun begannen die Feierlichkeiten zum Passahfest, zum Gedenken also an die Nacht, in der Gott die erstgeborenen Söhne der Juden errettete, und stattdessen die Söhne der Ägypter töten ließ.
Bei ihrem weiteren Aufenthalt in der Wüste fing das Volk an sich wieder zu beklagen, sodass sich die Geduld von Moses nun langsam dem Ende näherte. Daraufhin sandte Moses 12 Kundschafter aus um das fremde Land zu erkunden. Sie kehrten zurück und fast alle, bis auf zwei berichteten, dass das Land sehr fruchtbar sei, aber ihrer Meinung nach nicht zu erobern wäre, aufgrund starker militärischer Verbände. Ihr Pessimismus erschütterte das jüdische Volk erneut, sodass sie wiederum nach einer neuen Führung verlangten und zurück nach Ägypten wollten. Angesichts ihres Unglaubens, trotz so vieler göttlicher Zeichen, erklärte Gott das keiner der Männer dieser Generation das gelobte Land erreichen würde, außer Joshua und Caleb, die beiden die es für möglich hielten, mit Gottes Hilfe das Land zu erobern. Schließlich versuchten die Juden trotz der Warnung von Moses, dass Gott dieses Mal nicht auf ihrer Seite sein würde, das Land zu erobern wurden aber zurückgeschlagen.

Nach vierzigjähriger Wanderschaft erreichten sie schließlich Kadesh. Als sie wieder kein Wasser fanden, beschuldigten sie erneut Moses und Aaron. Gott setzte sich wieder ein, indem er zu beiden Führer sprach. Moses sprach nun zu einem Felsen und plötzlich schoss eine ergiebige Quelle daraus hervor. Beide, Moses und Aaron taten nun aber so, als wäre das Wasser durch ihre eigene Kraft aus dem Felsen hervorgekommen und nicht durch Gottes Hilfe. Wegen Ungehorsam und Selbstverherrlichung verweigerte Gott ihnen daraufhin den Einzug in das gelobte Land.


Quellen:

Allis, O.T. "Moses", Zondervan Pictorial Encyclopedia. Zondervan, 1976, 4:279-295.

Keller, Werner. The Bible as History. Parts II and III. Morrow, 1956.

Young, E.J. Introduction to the Old Testament. 2d ed. 1958.

Mohammed

Aus dem Buch: >> HISTORIC WORLD LEADERS <<


Gale Research Incorporation

DETROIT - WASHINGTON - LONDON

Aus dem Englischen
von J.Bambulie

Mohammed

(* ca. 570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina)

Dem Glauben der Muslime gemäß gilt Mohammed
nicht als der Gründer des Islam, aber als dessen größter Prophet.

Mohammed wurde entweder um das Jahr oder im Jahr 570 n. Chr. in Mekka, einem Handels und Pilgerzentrum im westlichen Arabien geboren. Sein Vater Abdullah starb einige Wochen bevor Mohammed geboren wurde und war ein bedeutendes Mitglied des Stammes der - Hashim von Quraysh. Die Urahnen der – Quraysh - Sippe - waren Nomaden, die in der Wüste umherzogen, bevor sie in Mekka sesshaft wurden.

Mohammeds Mutter Amina lebte das Leben einer Frau gemäß den Sitten und Gebräuchen der Beduinen. Im Alter von sechs Jahren starb Mohammeds Mutter und das Kind lebte daraufhin für zwei Jahre bei seinem Großvater bis auch dieser verstarb. Im Alter von acht Jahren kam er schließlich zu seinem Onkel - Abu Talib - der mittlerweile zum neuem Führer des - Hashim-Clans - aufgestiegen war. Der - Hashim-Clan - zog mit Karawanen durch die Wüste und trieb regen Handel mit dem Jemen, dem Irak und Syrien. Überlieferungen zufolge nahm ihn sein Onkel im Alter von zwölf Jahren mit auf eine Reise nach Syrien, wo er auch mit Christen in Kontakt kam. Mekka war und ist auch heute noch das geheiligte Zentrum des Islam.
In einem Schrein wird die Kaaba aufbewahrt. Es handelt sich um einen schwarzen Stein der eines Tages vom Himmel fiel.
Außerdem war auch eine Statue in der Kaaba, die die Gottheit Hubal repräsentierte. Manche Bürger von Mekka verehrten diesen Gott - Allah - in Arabisch.Die Tatsache, dass Mohammeds Vater auch – Abd - Allah - hieß (Diener Gottes), lässt den Schluss zu, dass die Mitglieder seines Clans diese Gottheit ebenfalls verehrten. Im Alter von 25 Jahren trat Mohammed in die Dienste von - Khadija -, einer Witwe, die im Karawanen-Geschäft tätig war, und zwar ziemlich erfolgreich.
Sie war so beeindruckt von Mohammed und seiner Arbeit sowie seiner Persönlichkeit, dass sie ihm den Überlieferungen zufolge einen Heiratsantrag machte.
Es wird berichtet, dass Khadija zum Zeitpunkt der Hochzeit bereits vierzig Jahre alt war, ihm aber dennoch mehrere Kinder gebar. Zwei oder drei Söhne starben noch im frühen Säuglingsalter, während vier Töchter das Erwachsenenalter erlangten.
Mohammed war nun innerhalb der Gesellschaft von Mekka ein allseits respektiertes Mitglied. Zudem war auch bekannt unter dem Namen der - Vertrauenswürdige -, unter den Bürgern von Mekka.
Er war mittlerweile relativ vermögend, von daher konnte er es sich auch leisten einen Sohn seines ehemaligen Beschützers - Abu Talib - in seinem eigenen Haushalt aufzunehmen. Die Berichte über Mohammed zu diesem Zeitpunkt basieren zum größten Teil auf mündliche Überlieferungen, später dann durch Autoren wie Ibn Ishaq. Die einzige Passage im Koran, die wie es scheint auf Mohammeds frühe Jahre hinweist, findet sich in Sure 93: 6-8, wo folgende Worte an ihn gerichtet sind:

"Hat er Dich nicht als Waisen gefunden und Dich beschützt!"

"Hat er Dich nicht verwirrt aufgefunden und Dir den Weg gezeigt!"

"Hat er Dich nicht arm vorgefunden und Dich reich gemacht!"


Im Alter von 40 Jahren widmete er den Großteil seiner Zeit der Meditation.Dazu suchte er regelmäßig einen Berg mit dem Namen - Hira - außerhalb von Mekka auf. Gemäß - Ibn Ishaq - hatte Mohammed auf diesem Berg mehrere Erscheinungen. Er hörte plötzlich eine Stimme, blickte nach oben und sah einen Engel der zu ihm sprach: "Mohammed Du bist der Apostel Gottes und ich bin Gabriel!"
Weitere Details über diese erste Erscheinung kann man in Sure 96: 1-5 im Koran nachlesen.
Weiterhin berichtet Ibn Ishaq seine Frau - Khadija - habe ihren Mann darin bestärkt an der Echtheit dieser Erscheinung nicht zu zweifeln. Sie war seine erste Anhängerin und sah in ihm einen von Gott auserwählten Propheten. Der Zweite, der an Mohammeds Mission glaubte war sein Cousin Ali, der Sohn von Abu Talib.
Der Dritte war - Zayid Ibn Haritha - ein ehemaliger Sklave, den Mohammed adoptiert hatte und der auch in seinem Haushalt lebte. Als erster Anhänger Mohammeds, der außerhalb seines Haushaltes lebte, wird nach übereinstimmenden Berichten - Abu Bakr - genannt.

Wie manch Anderem der ersten Gläubigen, war auch ihm bewusst, dass das alte System der Clan-Verantwortlichkeit mittlerweile am Ende war und dies war nicht gerade förderlich für eine kommerziell orientierte Gemeinschaft. Die Botschaft eines einzigen Gottes hingegen hob alle gesellschaftlichen Schranken auf und hatte darüber hinaus auch eine soziale, sowie eine persönliche Bedeutung.

Mohammeds Mission bedrohte die Führer von Mekka

Die politischen und ökonomischen Auswirkungen seiner Botschaft bedrohten nun im zunehmenden Maße die Position der jeweiligen Führer von Mekka. Anfangs hatte Mohammed wahrscheinlich geglaubt, die Herrschenden durch sanften Druck auf seine Seite zu ziehen, ohne sie dabei gegen sich aufzubringen. Da diese Strategie jedoch nicht zum gewünschten Erfolg führte, begann er nun mit Nachdruck seine Botschaft zu verbreiten und betonte dabei vor allem den Tag des Jüngsten Gerichtes. Zu dieser Zeit tauchten auch immer mehr Berichte und Erzählungen früherer Propheten auf wie; Noah, Abraham, Moses und Jesus.
Auch im Koran wird über sie berichtet. Deshalb wurde ihm von seinen Gegnern auch vorgeworfen, er habe diese Berichte von den Juden und Christen übernommen. Die Ähnlichkeit zwischen Koran und Bibel erklären die Muslime damit, dass beide die göttliche Offenbarung beinhalten.
Gemäß den Muslimen ist Mohammed auch nicht der Autor des Korans, sondern nur sein Überbringer.
Die Situation in Mekka verschlechterte sich zusehends.
Abu Talib der Onkel Mohammeds wurde zwar kein Moslem, ließ aber keinen Zweifel daran, dass jeder der Mohammed Böses antun wollte, mit der Rache des Hashim Clans zu rechnen hatte. Im Jahre 619 n. Chr. starb Mohammeds Frau und auch sein Onkel Abu Talib.

Mohammed emigrierte von Mekka nach Medina

Nachdem Mohammed bereits den größten Teil seiner Leute voraus geschickt hatte, traf er selbst am 24. Sept. 622 in -Yathrib - dem späterem Medina ein. Diese Oase lag zweihundert Meilen von Mekka entfernt in Richtung Norden. Mohammed war bei den Einwohnern von Medina den - Muhjjirun - angeblich hoch willkommen. Sie suchten nach einer Autorität, die es verstand ihre immer größer werdenden internen Probleme zu lösen. Im Gegenzug versprach man dem Propheten ihn vor allen externen Anfeindungen zu schützen.
Dieses Ereignis genannt - Hijra - gilt als der historische Beginn des Islam.
Damit formierte sich eine neue Gesellschaft, genannt - Umma -.
Ab diesem Zeitpunkt zeigt sich das Leben von Mohammed mit relativer Klarheit im Lichte der Geschichte.
Mohamed war zwar nicht der Regent von Medina, allerdings der Führer der Muhjjirun. Darüber hinaus genoss er als anerkannter Prophet große Autorität und hatte eine beratende Funktion in Fragen politischer oder auch militärischer Art. Mohameds größtes Problem aber war eher wirtschaftlicher Art, nämlich den Lebensunterhalt der Muhjjirun zu sichern. Die einzige Möglichkeit, die sich ihm in diesem Zusammenhang anbot, war fremde Karawanen zu überfallen. Das hatte darüber hinaus auch noch den Vorteil, dass er die Feinde der Muslime, die Großhändler von Mekka entscheidend schwächen konnte.

Im Arabien des siebten Jahrhunderts war der Überfall von Karawanen eine durchaus respektable Tätigkeit. Als Mohamed erfuhr, dass eine große Karawane von Gaza nach Mekka unterwegs war, machte er sich mit seinem Heer auf den Weg, um ihnen den Weg abzuschneiden. Der Führer der Karawane schickte einen Boten nach Mekka um Hilfe zu holen. Gleichzeitig wechselte er auch die Richtung. Durch dieses Manöver gelang es ihm tatsächlich dem Angriff zu entgehen. Als die Truppen aus Mekka schließlich eintrafen, kam es aber in der Gegend von - Badr – dennoch zur ersten Schlacht.Obwohl die Truppen aus Mekka zahlenmäßig weit überlegen waren - im Verhältnis 3:1 - siegte Mohammed, da seine Soldaten durch ihren Glauben derart gestärkt waren, sodass sie völlig furchtlos, selbstlos und in Erwartung auf das zukünftige Paradies in den Kampf zogen. Im Koran wird über diesen entscheidenden Sieg in der Sure 8:41 als: "Der Tag der den Unterschied zeigte", berichtet.

Die Truppen aus Mekka hatten hohe Verluste zu verzeichnen, darunter auch viele Anführer, wohingegen Mohameds Verluste eher gering waren. Einem Teil der Karawane war es zwar gelungen zu entkommen, trotzdem verfügte Mohammed nun über eine beträchtliche Kriegsbeute, einschließlich vieler Geißeln die hohes Lösegeld bedeuteten. Der Erfolg schweißte die junge Gemeinschaft der Moslems noch mehr zusammen und vergrößerte auch das Ansehen und die Macht von Mohammed.
Als Mohammed noch in Mekka lebte, hatte er sich auch den Juden gegenüber eher wohlwollend verhalten. In Medina jedoch wurden die Unterschiede der beiden Religionsgemeinschaften immer offensichtlicher, nicht zuletzt auch deswegen, weil die Juden sich sehr stark organisierten.

Schließlich fanden sie seinen Anspruch sich selbst zum Propheten zu erheben einfach nur noch lächerlich. Aus ihrer Sicht war allein die Tatsache das Mohammeds biblische Versionen sehr stark von den ihren abwichen, ein Grund ihn in Misskredit zu bringen. Mohammed entgegnete seinerseits, die Juden hätten ihre Biblischen Berichte total verdreht und sich damit selbst der Lächerlichkeit preisgegeben.
Ein oder zwei Monate nach -Badr - kam es schließlich dazu, dass Mohammed einem jüdischen Clan - bestehend aus Goldschmieden und Händlern -, befahl die Stadt zu verlassen. Offiziell hieß es, ein Jude hätte eine arabische Frau beleidigt oder gar beschimpft. Doch der wahre Grund war wahrscheinlich der, dass die Anwesenheit der zahlreichen Juden sich mit dem jungen und sich stetig weiter entwickelndem Moslem Staat nicht vertrug. Die Juden verließen freiwillig Medina, nicht zuletzt auch deswegen, weil Mohammed ihnen zugesichert hatte, sie nicht anzugreifen.
Im März des Jahres 625 n. Chr. beschlossen die jeweiligen Führer von Mekka sich für die Niederlage von - Badr - zu rächen. In Medina beriet man darüber wie man diesem Vorhaben entgegentreten könnte.
Die älteren Männer, darunter auch Mohammed selbst, zogen es vor in der Stadt zu bleiben, da die Stadt über sehr gut befestigte Verteidigungsanlagen verfügte. Die jüngeren Männer hingegen wollten dem Feind im offenen Feld gegenübertreten.
Den unerschrockenen jungen Männern gelang es schließlich Mohammed zu überzeugen. Weiterhin berichtet Ibn Ishaq das einige aber den nun gefassten Plan wieder ändern wollten.
Darauf antwortete Mohammed: "Es passt nicht zu einem Propheten, der bereits seine Rüstung angelegt hat, dass er sie wieder ablegt bevor die Schlacht geschlagen ist!"
Bei - Badr - besetzten die wiederum zahlenmäßig unterlegenen Moslems einen strategisch äußerst wichtigen Hügel - Uhud - und es schien, als würden sie den Kampf gewinnen, bis die feindlichen Truppen eine Schwachstelle in den Reihen der Moslems ausmachten und sich somit das Blatt plötzlich wendete. Für kurze Zeit schien es sogar, als wäre Mohammed getötet worden, doch schließlich stellte sich heraus, dass er nur leicht verwundet worden war. Die Moslems hatten zwar die größeren Verluste in ihren Reihen zu beklagen, dennoch endete die Schlacht für sie nicht mit einer Niederlage, sondern allenfalls mit einem Rückschlag.
Nach diesem Ereignis wurde in Medina ein zweiter jüdischer Clan die -an-Nadir -vertrieben. Der Grund dafür war, dass man ihnen nachweisen konnte einen Mordanschlag auf Mohammed geplant zu haben. Das Ganze sollte wie ein Unfall aussehen.

Die Belagerung von Medina

Seine Feinde erkannten nun, dass wenn sie Mohammed endgültig besiegen wollten, es sehr bald geschehen musste. Sie stellten eine große Armee auf inklusive vieler Beduinen und standen im März 627 n. Chr. vor den Toren von Medina. Dieses Mal aber zog es Mohammed vor in der Stadt zu bleiben.
Zusätzlich ließ er einen Graben ausheben und zwar an der Seite, wo man den Angriff der Kavallerie erwartete. Diese Maßnahme erwies sich später als sehr wirkungsvoll. Die Angreifer versuchten mehrmals Medina einzunehmen, allerdings mit wenig Erfolg, sodass sie sich schließlich wieder zurückzogen.
Mohammed konnte die Angreifer aus Mekka zwar nicht besiegen, aber angesichts dessen, was die Führer von Mekka alles in diesen Feldzug investierten hatten, hatten diese so gut wie nichts erreicht.
Während der Belagerung von Medina verhandelten seine Feinde auch noch mit einen in Medina verbliebenen jüdischen Clan den - Qurayzah - mit dem Ziel, innerhalb von Medina eine zweite Front zu errichten.

Wenn dieses Vorhaben funktioniert hätte, dann wäre dies das Ende der jungen Moslem Gemeinschaft gewesen. Da sich jedoch beide Parteien nicht über den Weg trauten, nicht zuletzt auch wegen hervorragender Spionage Arbeit - die Moslems säten Misstrauen und Zwietracht unter den Parteien - war dieser Plan aber zum Scheitern verurteilt. Kaum hatten sich die Angreifer aus Mekka wieder zurückgezogen, belagerte Mohammed den jüdischen – Qurayzah - Clan - innerhalb Medinas. Als die Juden bei Mohammed nachfragten, ob er sie zu den gleichen Bedingungen ziehen lassen würde, wie die anderen Juden, verlangte er die bedingungslose Kapitulation. Als schließlich andere Araber von Medina für die Juden ein gutes Wort einlegen wollten und Mohammed um Gnade baten, stimmte er dem Ansinnen der Araber zu. Die Verhandlungen führte er allerdings mit einem Araber, der schwer verwundet war und kurz darauf verstarb.
Sobald dieser Verhandlungsführer verstorben war, ließ er aber alle Männer des jüdischen Clans auf der Stelle hinrichten. Frauen und Kinder dagegen verkaufte er als Sklaven.

Für diese Aktion wurde er von niemand kritisiert außer von seinen Feinden, die allerdings das Gleiche mit ihm gemacht hätten, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären. Die Tatsache, dass selbst nach diesem Vorfall weiterhin Juden in Medina lebten und auch wirtschaftlich erfolgreich waren, zeigt dass die Politik von Mohammed nicht zum Ziel hatte, die Juden auszurotten. Sein Groll richtete sich vielmehr gegen organisierte jüdische Clans, die mit ihrer alten Auffassung von Clan - Hierarchie und Allianzen für die junge Moslem Gemeinschaft –UMMA - immer wieder zur Bedrohung wurden. Solange seine Frau - Khadija - noch lebte, hatte Mohammed keine anderen Frauen. Nach ihrem Tode aber hatte er insgesamt 11 Frauen und Konkubinen. Einige Male heiratete er aus politischen Gründen, um durch bestimmte Verbindungen die Moslem Gemeinschaft zu stärken. Andere Hochzeiten wiederum wurden arrangiert um Witwen, von im Kampf gefallenen Anhängern zu versorgen. Die Visionen und Offenbarungen, die Mohammed nun in Medina erlebte, unterschieden sich auch deutlich von denen in Mekka. Sie dienten nun mehr ausschließlich dem Überleben der jungen Moslem Gemeinschaft in der Welt.
Zu Fragen wie Hochzeiten oder Scheidungen, Erbschaften oder auch das Teilen von Beute, wie auch Zeugenaussagen vor Gericht, suchte er immer Rat in der göttlichen Offenbarung. Einige Offenbarungen handeln von persönlichen Ereignissen im Leben von Mohammed.
Die göttlichen Offenbarungen unterschieden sich deutlich von Mohammeds persönlichen Meinungen und Ansichten. Vielleicht experimentierte der Prophet mit speziellen physischen oder auch mentalen Bedingungen während der Offenbarungen. Überliefert ist, dass Mohammed spürte wann wieder eine Offenbarung bevorstand. Weiterhin wird auch berichtet, dass selbst, wenn gerade ein eiskalter Tag war, er sich aber in den Zustand der Trance versetzt hatte, um die Offenbarungen empfangen zu können, zahlreiche Schweißperlen seine Wangen hinabrollten. Er hatte in diesem Trance-Zustand aber immer die volle Kontrolle über sich.

Nach mehreren Jahren in Medina war Mohamed schließlich zum mächtigsten Mann in Medina geworden. Verschiedene Stämme mit all ihren Stammesfürsten, sahen in Mohammed nun plötzlich die Zukunft und brachten ihm ihre Ehrerbietung dar. Auch vielen Bürgern in Mekka wurde nun langsam klar, das es besser sei, sich auf die Seite des Siegers zu begeben. Die Menschen waren aber auch zusehends innerlich davon überzeugt, dass Mohammed wirklich der Prophet Gottes sei. Sein überwältigender Erfolg beeindruckte die Menschen immer mehr.
Im März des Jahres 628 n. Chr. begab sich Mohammed mit einer riesigen Gefolgschaft auf nach Mekka. Dies war natürlich wieder eine neue Herausforderung für Mekka. Mohammed aber beruhigte die Führer, indem er ihnen versicherte das Mekka seinen Status als wichtigstes Religionszentrum behalten könne. Mekka war aber nicht bereit ihn zu empfangen, so musste er an der geheiligten Grenze anhalten. Es wurden Verhandlungen geführt, bis man sich auf ein Vertragswerk einigte, dass eine 10-jährige Waffenruhe beinhaltete.

Mohammed erobert Mekka

Verbündete von Mohammed provozierten schließlich einen Zwischenfall an der Grenze, wodurch der Waffenstillstand endgültig gebrochen wurde. Im Januar 630 n. Chr. verließ Mohammed mit einer großen Streitmacht Medina in Richtung Mekka. Viele Menschen aus Mekka kamen ihm sogar entgegen, um sich freiwillig zu unterwerfen. Als er Mekka erreicht hatte, versprach er Amnesty für alle die friedlich in ihren Häusern blieben. In der Stadt leistete schließlich nur noch eine geringe Zahl von Opponenten Widerstand, die aber sehr schnell aufgerieben wurden. Bis auf eine geringe Anzahl von Leuten deren Aktivitäten offensichtlich gegen ihn gerichtet waren, war Mohamed bereit zu vergessen und zu vergeben.

Auch ordnete er an, die heiligen Schreine von - Manat und Al Uzza - die in der Nähe der Kaaba standen zu zerstören. Schließlich zog er sich wieder nach Medina zurück und Mekka behielt seinen Status als wichtigstes Zentrum der Islamischen Welt. Die letzten zwei Jahre seines Lebens verbrachte er mit einer Expedition in den Norden, sowie mit der weiteren Unterwerfung benachbarter Stämme.
Allerdings häuften sich persönliche Probleme. So verstarb sein Sohn im Säuglingsalter und auch zwei erwachsene Töchter. Im März 632 n. Chr. brach er zu einer letzten Pilgerfahrt nach Mekka auf.
Nicht lange danach verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch, bis er schließlich am 8 Juni im Schoß seiner Frau Aisha verstarb.

Gemäß Ibn Ishaq sprach sein Freund Abu Bakr die folgenden Worte zu der tief bestürzten Moslemgemeinde: "Oh! Ihr Menschen! Wenn jemand von euch Mohammed verehrt, Mohammed ist tot. Wenn jemand von euch Gott verehrt Gott lebt und ist unsterblich!"

Quellen:

Ali, Ahmed, trans. Al-Qur'an Princeton University Press, 1984, Suras 93:6

Andrae, Tor. Mohammed, the Man and His Faith. Translated by Theophil Menzel. Harper, 1955.

Guillaume, Alfred. The Life of Muhammed: Translation of Ibn Ishaq's Sirat Rasul Allah. Oxford University Press,1955.

Siddhartha

Siddhartha Gautamo vom Sakyas Clan

Aus dem Buch: >> HISTORIC WORLD LEADERS <<

Gale Research Incorporation
Detroit - Washington - London

Aus dem Englischen
von J.Bambulie

Siddhartha

( c. 563 - 483 B.C. )

Das Leben und Wirken von Siddhartha wurde eingehüllt in eine liebevolle Legende. Kein westlicher Gelehrter oder Historiker kann behaupten, er wüsste exakt Bescheid über die Details hinsichtlich der Biographie des Religionsgründers oder etwa dem genauen Inhalt seiner Lehre. Selbst die einfachsten Daten hinsichtlich seines Lebens sind Gegenstand der Diskussionen.
Das Jahr seiner Geburt 563 v. Chr., genauso wie das Jahr seines Todes 483 v. Chr., werden allgemein als die am wenigsten umstrittenen Daten akzeptiert.

Die historischen Daten seines Lebens sind folgende:
Er wurde um das Jahr 563 v. Chr. geboren und zwar in dem Gebiet das wir heute Nepal nennen nahe der indischen Grenze.
Sein kompletter Name war Siddhartha Gautamo vom Sakyas Clan. Sein Vater war ein Prinz und gemessen an dem damaligen Standart wuchs er in sehr luxuriösen Umständen auf. Im Alter von 16 Jahren heiratete er eine benachbarte Prinzessin mit dem Namen -Yasodhara - die ihm mindestens ein Kind gebar.
Trotz der komfortablen Lebensumstände in denen er lebte, überkam ihn im Alter von ca. 20 Jahren eine große Unzufriedenheit, welche letztendlich zu einem kompletten Bruch mit seiner eigenen Gesellschaftsschicht führte.

Im Alter von neunundzwanzig Jahren verließ er gegen den Willen der Eltern sein Zuhause und begab sich für einen Zeitraum von ca. sechs Jahren auf eine spirituelle Wanderschaft. Am Ende dieser Periode hatte er ein Bewusstsein erreicht, das ihm nun anscheinend ermöglichte, die Ursache der menschlichen Unzufriedenheit zu finden, wie auch ein Heilmittel dagegen anzubieten.

Die nächsten fünfundvierzig Jahre seines Lebens predigte er nun über das, was er in der "Nacht der Erleuchtung" entdeckt hatte und gründete einen Orden mit Mönchen und Nonnen, der bis zum heutigen Tage besteht.
Seit jener Zeit haben Millionen von Asiaten Zuflucht in Buddha und seiner Lehre gesucht und gefunden. So wie Jesus die wichtigste religiöse Figur in der westlichen Religionsgeschichte darstellt, so erfüllt Siddhartha - der Buddha - den gleichen, wenn nicht gar noch einen größeren Stellenwert in Asien. Es scheint, als wäre Siddhartha ein Mensch gewesen, der über eine sehr nachdenkliche und besinnliche Natur verfügte.

Selbst als er noch bei seiner Familie lebte hatte er bereits die Gabe mit dem Meditieren zu beginnen, ohne jegliche Art der Vorbereitung. Als er einmal im Schatten eines Baumes seinem Vater zusah, wie dieser ein Feld pflügte betrachtete er sogar diesen Vorgang als Teil einer religiösen Zeremonie.
Er beobachtete wie die Vögel die Würmer fraßen, die durch den Vorgang des Pflügens an die Erdoberfläche kamen, und war über die Art und Weise wie lebende Kreaturen miteinander umgingen, traurig und tief bewegt
Ihm wurde klar, dass obwohl manche Menschen den Anblick eines alten Mannes oder einer alten Frau mitunter als abstoßend wahrnehmen, jeder einmal alt werden wird. Genauso wie niemand krank werden will oder auch nur mit kranken Menschen in Kontakt kommen will, kann niemand einer Krankheit entfliehen. Ebenso fürchten alle Menschen den Tod und niemand wünscht zu sterben, dennoch kann ihm keiner entrinnen.

Siddhartha verlässt den Palast

Als Siddhartha geboren wurde, so die Erzählung, ließ sein Vater mehrere Wahrsager kommen um sich die Zukunft für seinen Nachfolger vorhersagen zu lassen. Alle waren sich darüber einig, dass dieser Junge kein gewöhnliches Kind war. Des weiteren stimmten sie darin überein, das er später einmal entweder ein großer König werden würde oder aber ein Erlöser. Aufgrund dieser Vorhersagen entschied sein Vater den Sohn auf die Monarchie vorzubereiten. Der Prinz wurde von diesem Zeitraum ab vom wirklichen Leben total abgeschirmt. Also auch von allen Gebrechen die das Leben so bietet, wie etwa Altersschwäche, Krankheit und Tod.

In späteren Biographien wird teilweise in sehr dramatischer Weise über vier Tagesausflüge oder kleinere Reisen außerhalb des Palastes berichtet, bei denen der Prinz, dessen Wissen über die tatsächlichen Probleme der Menschen sehr gering war, Gelegenheit hatte, mit vier unterschiedlichen Menschen zuammen zu treffen.

In dieser Legende genannt "Die vier verschiedenen Ansichte ", sah er zuerst einen alten Mann dann einen kranken Mann und schließlich einen toten Mann. Tief beunruhigt und verstört kehrte er jedes Mal wieder nach Hause zurück. Bei seinem vierten Ausflug traf er auf einen tief religiösen Menschen, der als Bettelmönch umherzog.

Tief berührt beschloss er daraufhin sein Zuhause, den Palast zu verlassen um ebenfalls so zu leben wie dieser Bettelmönch.
Zu jener Zeit waren viele Menschen auf der Suche nach einer tieferen Bedeutung des Lebens. Als wandernde Asketen zogen sie durch den Norden Indiens und lebten von Almosen und Spenden.
Sie waren auf der Suche nach innerem Frieden oder der Befreiung von den gewöhnlichen Dingen des irdischen Lebens und zwar mit Hilfe der sich damals gerade entwickelnden Disziplinen des Yoga.
Nur von einem sehr unabhängigen geistigen Standpunkt aus konnten diese Asketen erwarten, irgendwelchen Einfluss auf die Gesellschaft aus zu üben, die sie hinter sich gelassen hatten.
Sie hingen höheren Idealen nach als etwa Geld oder Machtpositionen, die gewöhnlich durch Gewalt erreicht wurden.

Die Bevölkerung Indiens brachte diesen Bettelmönchen allergrößten Respekt entgegen.
Diese Mönche waren auch gegen die Tradition der hinduistischen Rituale, die von den Brahmanen zelebriert wurden. Viele von ihnen erklärten, dass sie das gesamte System der Brahmanen für rituellen Betrug an der Öffentlichkeit hielten.
Ihrer Meinung nach hätte die gesamte Priester Kaste der Brahmanen nur ein Ziel nämlich sich selbst zu bereichern. Deswegen würden sie exorbitant hohe Gebühren für ihre Scheinrituale verlangen und zudem nur sinnlose Ratschläge erteilen.
In seinen Predigten nannte Buddha diese Bräuche oder die Praxis der Brahmanen einen Weg der Narren oder auch der Verblendung.

Der Großteil der Bettelmönche tendierte zu einer eher maßvollen und vernünftigen Haltung, was ihre Askese anbelangte, wie auch zu großer Sittlichkeit und Moral in ihrem Verhalten.
Die Bevölkerung versorgte die Mönche mit Essen und Almosen und im Gegenzug unterrichteten die Mönche die Menschen in der neuen Art zu leben. Einige Mönche organisierten sich in Gruppen und andere, wie auch Buddha, lehnten die Macht der Brahmanen einschließlich der Vedas (Basis für die hinduistischen Rituale) entschieden ab.

Stattdessen suchten die Asketen nach zufriedenstellenden Erklärungen hinsichtlich des Universums und dem menschlichen Leben aber auf der Basis von Erfahrung und Vernunft. Während viele von ihnen aber weiterhin der alten - Vedic - Tradition treu ergeben waren, zogen sie jedoch die Yoga Meditationen zum Erlangen des seelischen Gleichgewichts vor, als etwa die früher üblichen externen Rituale. Diese Haltung findet man in den Upanischaden (altindische philosophisch - religiöse Texte), welche eventuell Teil der orthodoxen Hinduistischen Schriften wurden.

Vor diesem Hintergrund begann Siddhartha im Alter von 29 Jahren mit Verzicht und Entsagung. Als erstes schloss er sich zwei Einsiedlern mit den Namen Alara Kalama und Udraka Ramaputra an. Er begab sich unter ihre spirituelle Führung und praktizierte die gleichen meditativen Disziplinen wie die beiden Bettelmönche.
Enttäuscht zog er sich aber nach einiger Zeit von den beiden wieder zurück und entschloss sich für die extremste Art der Askese, wie sie die - Jains - und andere praktizierten. Für die nächsten 5 Jahre unterzog er sich nun dieser rigorosen Art der Selbstdisziplin bis er schließlich so abgemagert war, dass er beinah nur noch aus Haut und Knochen bestand.

Schließlich sprach er zu sich selbst:
"Trotz all dieser strengen und harten Askese ist es mir nicht gelungen die gewöhnlichsten menschlichen Grenzen zu überschreiten um eine höhere Ebene des Wissens zu erlangen. Könnte es sein, dass es vielleicht noch einen anderen Weg gibt die Erleuchtung zu erreichen."

Sechs Jahre lang hatte er nun durch Meditation und strenge Askese versucht die Befreiung - moksha - zu erlangen. Doch bisher ohne Resultat. Bei einem erneuten Versuch den richtigen Weg zu finden befand er sich in Begleitung von fünf anderen Asketen. Schließlich gelangte er an einen Platz der heute - Bodh-Gaya - genannt wird nahe der Stadt Uruvilva. Um sich etwas zu Entspannen, nach all den Bemühungen der vergangenen Jahre, setzte er sich am Fuße eines Feigenbaumes nieder (bodhi - Baum der Erleuchtung) und fing an, über alles bisher Erlebte nachzudenken. Plötzlich kam ihm die Antwort.

Diese eine Nacht der Erleuchtung ist in der Religionsgeschichte der Menscheit einer der wichtigsten Momente.
Wie ein gleißender Lichtstrahl ergoss sich von diesem Moment an eine Flut von heilender Spiritualität über den größten Teil Asiens und die Menschen dieser Region.
Inhaltlich besteht die Erleuchtung aus der tiefen Erkenntnis, dass sich alles in ständiger Veränderung befindet und darüber hinaus unstet, unwirklich und kummervoll ist.
Das menschliche Sein verbindet uns mental und emotional an viele Dinge, so als wären diese substanziell andauernde oder gar beständige Realitäten. Wenn die Dinge dann ihrer Natur gemäß beginnen sich aufzulösen, verfallen wir in einen Zustand der Panik oder gar der Angst.

Es war diese zerbrechliche Natur der Realität sowie unser tiefes psychologisches Bedürfnis, dieses Wissen um die stetige Veränderung immer negieren zu wollen, sodass Gautama erwachte und sich dessen bewusst wurde.
Er war davon überzeugt, dass dieses Wissen der Schlüssel zur Befreiung oder auch die Erlösung von allen krankhaften Begierden oder Sehnsüchten der Menschen sein kann, genauso wie man damit den endlosen Kreislauf der Wiedergeburten durchbrechen kann.
Jetzt, nach dieser Nacht der Erleuchtung, schwankte er innerlich hin und her ob er sich nun mit Predigten an die Menschen wenden sollte, um ihnen seine Lehre zu vermitteln. Spätere Berichte zeigen uns, dass er durchaus eine Zeitlang damit liebäugelte seine Lehre nicht durch Predigten zu verbreiten.

Es war ihm von Anfang an klar wie schwer es sein würde diese nicht leicht zu verstehende Lehre zu vermitteln. Gerade deshalb, weil er natürlich wusste, wie leidenschaftlich sich die Menschen ihren jeweiligen Vergnügungen hingaben oder gar förmlich beherrscht werden, von einem falschen Begriff von Individualismus. Auch dachte er darüber nach, wen er überhaupt unterrichten sollte. Er war sich darüber klar wie feinsinnig seine Lehre war und fürchtete sich auch davor missverstanden zu werden. Die Anstrengungen des Lehrens scheinen für ihn eine fürchterliche Herausforderung gewesen zu sein. Doch schließlich erkannte er, dass er nicht beunruhigt sein musste über diejenigen, die sich unwillig zeigten zu lernen oder seine Lehre missverstehen würden.

Als erstes entschloss er sich nun seine fünf Begleiter zu unterrichten. Dazu verließ er nun den Baum der Erleuchtung um sich im nahen - Deer Park - in Benares mit ihnen zu treffen. An diesem Ort hielt er also seine erste Predigt, die in der Hauptsache aus einer Zusammenfassung seiner Analyse über das menschliche Sein bestand.

Der Achtfache Weg

In der Predigt von Benares genannt:
"Bewege das Rad für Rechtschaffenheit oder Wahrheit",
fragte er seine Zuhörer, ob sie bereit wären vier grundsätzliche Lehrsätze hinsichtlich des menschlichen Lebens in Betracht zu ziehen und diese letztendlich auch als wahr zu akzeptieren.

Diese vier Glaubenssätze bilden das Kernstück der frühen Buddhistischen Lehre.

Erstens: Das Leben, so wie es die meisten Menschen leben ist gekennzeichnet von Unzufriedenheit, Rastlosigkeit und Frustration.
Dies ist die erste Wahrheit. Das Leben ist schmerzhaft. (dukkha).
Der Grund warum das Leben schmerzhaft ist, ist darin zu sehen, dass die Menschen maßlos sind in ihren Begierden. (tanha)

Die zweite Wahrheit ist, dass die Menschen mehr vom Leben erwarten als es jemals geben kann. Wenn die Menschen anstatt von ihren Begierden beherrscht zu werden, in der Lage sind ihre Begierden zu beherrschen, dann sind sie soweit, die dritte Wahrheit zu erlangen. Nämlich einen Zustand des inneren Friedens. (Nirvana).

Die vierte Wahrheit, nämlich der - Achtfache Weg - bedeutet, dass die Menschen sich entfernen sollen vom Status des Begehrens, um überwechseln zu können zum Status des Nichtbegehrens.
Buddha geht also sehr systematisch vor, indem er zuerst wie ein Arzt die Diagnose der Krankheit erstellt, als nächstes die Ursachen dafür aufzeigt und schließlich die richtige Medizin verordnet.
Der Achtfache Weg besteht darin, die Lehre Buddha als Wahrheit zu akzeptieren, sowie dem Entschluss diesen Weg ernsthaft beschreiten zu wollen, mit allen moralischen und mentalen Disziplinen, um das Ziel die Befreiung von den Begierden und Wünschen Realität werden zu lassen.

Gemäß Buddha liegt die Wurzel oder die Ursache für die Unzufriedenheit vieler Menschen in ihnen selbst und nicht etwa bei externen Göttern oder anderen menschlichen Mächten. Der Weg, den er somit aufzeichnete, war zwar schwierig zu gehen aber dennoch möglich.
Die bevorzugte Art diesen Weg zu beschreiten war als Mönch oder Nonne in einer klösterlichen Gemeinschaft. Seinen Mönchen und Nonnen predigte Buddha ein moderates Asketentum. Egal, was für einen sozialen Status sie vorher hatten oder aus welcher Kaste sie kamen, alle wurden akzeptiert.
Buddha richtete sein Hauptaugenmerk auf die Krankheiten des tatsächlichen, des gegenwärtigen Lebens und vermied es müßige philosophische Theorien zu erörtern.

Einmal sagte er:
Das religiöse Leben - Malunkyaputta - hängt weder von dem Dogma der Ewigkeit der Welt ab, noch ist das religiöse Leben -Malunkyaputta - abhängig von dem Dogma welches besagt, die Welt sei nicht ewig.
Ob das Dogma nun lautet die Welt sei ewig oder nicht ewig,
es bleiben immer: Geburt; Alter; Tod; Sorgen; Trauer; Elend; Kummer und Verzweiflung.

In den 45 Jahren, die zwischen der Erleuchtung Buddhas und seinem Tode liegen, reiste und predigte er in Zentral Indien, hielt sich aber vorwiegend in Magadha und Kausala auf.
Er gewann viele Menschen, die dann schließlich zu Buddhas Religion konvertierten. Die mittlerweile etablierte und allseits akzeptierte Gemeinschaft bestehend aus Mönchen, Nonnen und Laien predigte und lehrte von nun ab seine Botschaft.

Auch Buddhas Stiefmutter Mahaprajapati Gautami (seine leibliche Mutter verstarb sieben Tage nach seiner Geburt), äußerte den Wunsch Nonne zu werden. Zuerst allerdings verweigerte Siddharta dafür seine Zustimmung, aber nachdem Ananda seine Lieblingsjüngerin sich auch dafür aussprach, stimmte er schließlich zu.
Außerdem erließ er ein strenges Regelwerk hinsichtlich des Zusammenlebens zwischen Mönchen und Nonnen, vor allem in Hinblick auf etwaige sexuelle Aktivitäten. Zusätzlich zu den bereits existierenden Regeln (Vinaya), die das Leben innerhalb der Klostergemeinschaft bestimmten, kamen noch weitere acht wichtige neue Regeln hinzu.
Die Nonnen hatten den Mönchen gegenüber keine gleichberechtigte, sondern eine untergeordnete Stellung und mussten daher ihren Anweisungen Folge leisten. Trotz dieser strengen Regeln, gab es zur Zeit als Buddha noch lebte, viele Nonnen, die aktiv seine Lehre verbreiteten.

Wenn man die sehr eingeschränkten Rechte und Freiheiten von Frauen zu jener Zeit in Betracht zieht, so bot die klösterliche Lebensgemeinschaft den Frauen immerhin ein Mindestmaß an Selbstbestimmung.

In seiner letzten Predigt, die er kurz vor seinem Tode hielt, erließ Buddha nochmals zusätzliche Regeln für den Orden. Er erklärte auch, dass Buddha nicht der Anführer oder etwa eine Art Gott der neuen Religion sei, sondern vielmehr der Orden eine kooperierende Gemeinschaft sei, ohne Anführer:
"Sei ein Lamm unter deinesgleichen. Sei behütet unter deinesgleichen. Lass die Lehre - Dharma - dein Lamm sein. Lass die Lehre deine Zuflucht sein."

Am Ende sagte er: "Alles ist vergänglich. Sei fleißig in deinem Streben nach Erlösung."
Nach Buddhas Tod ehrten die - Mallas von Kusinagara - den Leichnam mit Blumen, Wohlgerüchen und Musik um ihn anschließend in einer feierlichen Zeremonie zu verbrennen. Die Überreste wurden auf acht Leute verteilt, die dann in Zentral Indien - stupas - Reliquien Tempel bauten. Diese - stupas - waren die Vorläufer von vielen anderen Schreinen, die später in ganz Indien errichtet wurden und auch heute noch als Stätten der religiösen Verehrung dienen.



Quellen:

Akira, Hirakawa. A History of Indian Buddhism: From Sakyamuni to Early Mahayana.
Translated and edited ba PAul Groner. Honolulu: Universität of Hawai Press 1990.

Gomez, Luis O. "Buddhism in India", in Encyclopedia of Religion. Edited by Mircea Eliade 1987.

Smith, Houston. The World's Religions. San Francisco: Harper.
Warren, Paul. Mahayana Buddhism in Translation. Atheneum 1962:

Williams, Paul. Mahayana Buddhism. The Doctrinal Foundation, NY: Routledge 1989.

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